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ZSC Lions sind Schweizer Meister der NL A!

Die ZSC Lions sind wieder Schweizer Eishockeymeister – zum achten Mal insgesamt und zum fünften Mal in diesem Jahrtausend. Die Lions gewannen die Finalserie gegen Kloten mit 4:0 Siegen. Den vierten Sieg errangen die Zürcher am Ostersamstagabend im Penaltyschiessen.
 
Erst zum zweiten Mal in der Schweizer Playoff-Geschichte wurde der Meister in einem Penaltyschiessen erkoren. Erneut, wie vor acht Jahren gegen den Genève-Servette HC, ging der Titel an die ZSC Lions. Robert Nilsson machte sich zum Helden des Abends. Er, der in der regulären Spielzeit die besten Möglichkeiten des Zürcher SC vergeben hatte, reüssierte im Penaltyschiessen gleich zweimal. Zuerst brachte er mit dem fünften Schuss die Lions erstmals am Abend in Führung. Später verwertete er mit dem zwölften Penalty den ersten "Match-Puck" der Lions.
 
Ausgerechnet Robert Nilsson! Der Schwede belastet das Ausländerkontingent der ZSC Lions nicht, weil er seine erste Lizenz in der Schweiz gelöst hatte. Und dazu kam es, weil Roberts Vater, der grosse Kent Nilsson, für Kloten gespielt hatte. Robert Nilsson ist Zürichs unbestrittener Penalty-Held. Während der fast siebenmonatigen Qualifikation hatten die Lions kein Penaltyschiessen gewinnen können (0:6-Bilanz). Zweimal verloren sie auch Shootouts gegen die Kloten Flyers. Aber in den Playoffs setzten sich die Stadtzürcher in beiden Penaltyschiessen durch. Zuerst in den Viertelfinals in Lausanne, als den Lions nach einem Fehlstart das Wasser bis zum Hals stand. Schon damals verwandelte Robert Nilsson zwei Penaltys.
 
Trotz der Penalty-Lotterie setzten sich die ZSC LIons zweifellos verdientermassen durch. Sie hatten die Partie über weite Strecken geprägt. In der 20-minütigen Overtime standen sie dem Sieg verschiedentlich äusserst nahe. Klotens Goalie Martin Gerber parierte 48 Schüsse und vier Penaltys, dennoch reichte es den Kloten Flyers aber nicht zum ersten Sieg.
 
Nur in der regulären Spielzeit schnupperten die Klotener am ersten Sieg in der Finalserie. Sie führten mehr als 30 Minuten lang, nachdem Eric Blum das Heimteam nach bloss acht Minuten und einer wunderschönen Kombination in Führung geschossen hatte. Tommi Santala bediente den aufgerückten Blum mit einem perfekten Querpass. Vorher hatten die Zürcher in der eigenen Zone den Puck an die Flyers verloren und hatte sich Santala gegen Ryan Shannon und Andri Stoffel an der Bande behauptet.
 
Den Kloten Flyers boten sich in der Folge Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen – zuerst in Überzahl, dann scheiterte Captain Victor Stancescu nach einem Abpraller an Lukas Flüeler (16.), schliesslich schoss Santala aus aussichtsreicher Position weit über das Tor (23.), und in der 28. Minute vergab Jannick Steinmann nach einem weiteren Abpraller die beste Klotener Möglichkeit zum 2:0. Die Flyers erlebten in dieser Phase um die 30. Minute herum ihre besten Momente der gesamten Finalserie. Aber sie sabotierten sich sogleich selber.
 
Zuerst Stancescu, der Captain, dann Simon Bodenmann, der Internationale, begingen unnötige Stockfouls in der offensiven Zone (Stancescu) oder während Klotener Puckbesitz (Bodenmann). Die ZSC Lions kamen zu vier Minuten Powerplay. In Überzahl gelang den Lions der Ausgleich zwar noch nicht, allerdings ging auf Seite der Kloten Flyers das Momentum verloren. Und wenige Minuten nach Ablauf der Strafe gegen Bodenmann unterlief den Flyers jener Fehler, der den ZSC zurück ins Spiel beförderte. Gian-Andrea Randegger liess sich in der Ecke die Scheibe abnehmen, Romano Lemm verteidigte zu euphorisch, was der erst 22-jährige Chris Baltisberger zum Solo aus der Ecke heraus vors Tor und zum Hocheckschuss zum 1:1-Ausgleich nützte. Später machte Randegger seinen Lapsus in der Verlängerung wieder gut, als er nach 69 Minuten für den geschlagenen Goalie Gerber auf der Linie klärte.
 
Bis zum 1:1-Ausgleichstreffer verlief der vierte Final äusserst animiert und temporeich. Es gab mehr Goal-Chancen als in den ersten beiden (engen) Finals. Die Goalies glänzten. Nach dem 1:1 strebten beide Mannschaften den Sieg wieder aus einer gesicherten Defensive an. Gute Chancen gab es nicht mehr viele. Die Klotener schossen im Schlussabschnitt erstmals öfter aufs Tor (9:6), die ZSC Lions erspielten sich mit Kontern aber eher die besseren Chancen. Bloss Millimeter fehlten zwei Sekunden vor Schluss, als Roman Wick nur den Innenpfosten traf. Anders als vor zwei Jahren, als Steve McCarthy die Finalserie gegen den SC Bern mit einem Goal einige Sekunden vor Schluss entschieden hatte, konnten die Lions diesmal aber die Verlängerung nicht mehr verhindern

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